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Heimwerker-Ratgeber: Welches Holz für Werkbank?

Der Aufbau einer Werkbank verteilt sich im Wesentlichen auf das Grundgerüst und die Arbeitsfläche. Im Laufe der Zeit muss sich die Arbeitsplatte hunderten von Bewährungsproben stellen. Nicht jede Art von Holz übersteht diese Anforderungen, ohne Gebrauchsspuren oder Risse zu hinterlassen.

Ein wenig Zeit in die Auswahl des verwendeten Holzes zu investieren, schützt die Besitzer der Werkbank vor einem baldigen Austausch der Arbeitsfläche. In diesem Blog wird die Frage beantwortet, welche Holzarten die gewünschten Eigenschaften für die Nutzung einer Werkbank mitbringen.

Welche Eigenschaften muss das passende Holz für die Werkbank besitzen?

Die Oberfläche einer Werkbank muss einer Reihe von Belastungen standhalten. Dazu gehört der Einsatz eines Hammers ebenso wie der Kontakt mit zahlreichen weiteren Werkzeugen. Aus diesem Grund sollte eine geeignete Arbeitsplatte fünf grundlegende Eigenschaften mit sich bringen. Dazu gehören:

  1. Schlag- und Kratzfestigkeit
  2. Leichte Reinigung (wasserfeste Oberfläche)
  3. Hitzebeständigkeit
  4. Unempfindlichkeit gegen Laugen und Säuren
  5. Einfache Austauschbarkeit

Obwohl auch andere Materialien wie Metalle und Kunststoffe diesen Anforderungen gerecht werden, bewährt sich Holz im Alltag eines Heimwerkers nach wie vor am besten. Holz ist nicht nur nachhaltig, sondern erweist sich ebenfalls als schonenderer Untergrund für die Bearbeitung von Werkstücken. Ein Riss oder eine Schlagspur in der Holzplatte vorzufinden, bringt keine Verzögerungen der Fertigstellung des Werkstücks mit sich. Ist der Untergrund dagegen unnachgiebiger, können im schlimmsten Fall die Werkstücke einen Schaden davontragen.

Der Härtegrad ist der beste Hinweisgeber für die Auswahl

Eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale für Holz ist der Härtegrad. Die Einteilung erfolgt in Weichholz und Hartholz. Zusätzlich ist eine Kategorie für mittelharte Holzarten vorhanden, deren Eigenschaften zwischen Weich- und Harthölzern liegen. Die im vorherigen Abschnitt aufgezeigten Eigenschaften von Hölzern, welche für die Arbeitsfläche einer Werkbank geeignet sind, zeigen deutlich, dass für diese Aufgabe ausschließlich mittlere bis harte Holzarten infrage kommen. Nachfolgend finden sich fünf Holzarten, die ein solides Fundament für die Nutzung als Werkbank bieten.

1. Buche

buchenholz
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Buche ist ein Hartholz, welches einen durchschnittlichen Härtegrad von 36 N/mm² aufweist. Besonders empfehlenswert für die Nutzung als Arbeitsfläche für die Werkbank ist das Holz der Rotbuche. Diese Holzart findet aufgrund der hohen Abriebfestigkeit unter anderem in der Herstellung von Holzböden oder Treppen Verwendung. Buche ist dementsprechend bekannt für seine Widerstandsfähigkeit, welche in direktem Zusammenhang mit der langjährigen Verwendung einer Arbeitsfläche aus diesem Holz steht.

Ein weiterer Vorteil der Nutzung von Buche ist die leichte Verfügbarkeit. Buchen wachsen nicht nur in Deutschland, sondern ebenfalls in zahlreichen weiteren mitteleuropäischen Ländern. Die kürzeren Transportwege wirken sich dementsprechend ebenfalls günstig auf die Preisgestaltung der Arbeitsplatte aus.

2. Eiche

eichenholz
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Eichen erreichen einen durchschnittlichen Härtegrad von 34 N/mm². Damit gehören Eichen ebenfalls in die Kategorie der Harthölzer. Ein Grund, aus welchem Heimwerker das Holz der Eiche anderen Harthölzern vorziehen, liegt unter anderem in der Witterungsbeständigkeit begründet. Befindet sich die Werkbank in einem unbeheizten Kellerraum, der Garage oder einem Gartenhaus, führen die wechselhaften Temperaturen oder der konstante Feuchtigkeitsgehalt nicht zu einem vorschnellen Wechsel einer Arbeitsplatte aus Eichenholz.

Das Thema Nachhaltigkeit kommt ebenfalls in der Entscheidung für Eichenholz zum Tragen. Wachsen die Bäume in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern in Deutschland oder europäischen Nachbarstaaten, entsteht der Natur kein dauerhafter Schaden durch die erforderliche Abholzung.

3. Ahorn

ahornholz
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Ahorn weist einen relativ breit gefächerten Härtegrad auf. Dieser liegt zwischen 27 – 35 N/mm². Der Grund dafür liegt in den verschiedenen Arten von Ahorn begründet. Wachsen die Bäume in Europa, gehört Ahorn eher den mittelharten Holzarten an. Anders verhält es sich beim Blick auf den kanadischen Ahorn. Dessen Härtegrad liegt im Durchschnitt bei 34 – 35 N/mm² und erfüllt insofern die besten Voraussetzungen für die Verwendung als Arbeitsfläche einer robusten Werkbank.

Die charakteristischen Eigenschaften von Ahornholz zeichnen sich zum Großteil durch die Formfestigkeit auf. Die Belastung mit schwereren Werkstücken oder auch Werkzeugen hinterlässt keine sofort sichtbaren Beschädigungen oder Gebrauchsspuren auf der Arbeitsplatte.

4. Esche

esche
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Eine weitere Holzart, die den Harthölzern zuzurechnen ist, ist die Esche. Das Holz dieses Baumes weist einen Härtegrad zwischen 30 und 40 N/mm² auf. Esche zeichnet sich durch eine hohe Belastbarkeit aus. Das gilt für die Herstellung von Möbelstücken ebenfalls wie die Verwendung als Arbeitsfläche. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, die regelmäßige Pflege nicht zu vernachlässigen. Das Holz der Esche benötigt eine regelmäßige Behandlung mit Öl, um die Widerstandskraft zu erhöhen.

Ein weiterer Punkt, den es in der Verwendung von Esche zu beachten gilt, ist der Aufstellort der Werkbank. Diese Holzart verfügt nur über eine sehr geringe Witterungsbeständigkeit. Das bedeutet, dass sich die Werkbank an einem geschützten Ort befinden sollte, um die Arbeitsfläche vor dem Kontakt mit schädlichen Wettereinflüssen oder Feuchtigkeit zu bewahren.

5. Akazienholz

Akazienholz
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Mit einem Härtegrad von 49 N/mm² gehört Akazienholz zu einer der härtesten Holzarten, die sich zur Herstellung einer Arbeitsfläche für Werkbänke eignen. Zwei Eigenschaften, die untrennbar mit dem Holz der Akazienbäume verbunden sind, sind deren Robustheit sowie die Widerstandsfähigkeit in Bezug auf die Nutzung im Außenbereich. Die Werkbank im Sommer direkt im Garten oder dem Grundstück zu verwenden, erweist sich als unkompliziert.

Zu bedenken gilt jedoch, dass Akazienholz bevorzugt in tropischen Regionen wie Afrika, Australien oder Südamerika wachsen. Diese längeren Transportwege haben Auswirkungen auf die Preise dieser Holzart. Im Gegenzug erhalten Heimwerker eine Arbeitsplatte, die bei guter Pflege leicht mehrere Jahrzehnte überdauern kann.