Heimwerken

Metall fräsen mit Bohrmaschine: Zerspanen für Gelegenheitsfräser

Wer fräsen möchte, benötigt das passende Werkzeug. Eine Fräsmaschine ist wahrscheinlich die erste Wahl, doch nicht jeder hat den Platz für ein weiteres Gerät oder kann den Preis dafür rechtfertigen, wenn dieses nur für einige Projekte gedacht ist. Eine Bohrmaschine mit Fräsaufsatz ist eine gute Alternative.

Das Fräsen ist eine sogenannte Zerspanungstechnik. Das ist ein mechanischer Vorgang, bei dem ein Werkstück in die gewünschte Form gebracht wird, indem man überschüssiges Material von ihm entfernt. Dabei kann man nicht nur die Grundform des Werkstücks verändern, sondern auch seine Oberfläche gestalten. Die Technik ist in vielen Situationen anwendbar und eignet sich für Holz, Kunststoff und Metall. Häufig nutzen Hobbyhandwerker sie, um:

  • Nuten, Fasen und Führungen zu fräsen,
  • Objekte für den Modellbau anzufertigen,
  • Spielzeug und Deko herzustellen oder
  • Möbelstücke zu verschönern.

Günstiger Fräsaufsatz statt teurer Fräsmaschine

Wer mit eigenen Händen gern Neues erschafft, möchte vielleicht das Fräsen ausprobieren. Selbst einfache Fräsmaschinen kosten jedoch mehrere hundert Euro, während hochwertigere Maschinen Heimwerkern einen vierstelligen Preis abverlangen. Für ein Gerät, das nur selten oder für kleine Projekte genutzt wird, lohnt sich diese Investition eher selten. Fräsaufsätze für die Bohrmaschine sind eine kostengünstige Alternative. Für weniger als hundert Euro erstehen Bastler ein Set mit verschiedenen Köpfen. Damit lassen sich Wunschprojekte umsetzen oder die Technik ausprobieren, bevor eine Entscheidung für oder gegen eine gesonderte Maschine getroffen wird.

Fräsaufsatz
Roberto Sorin/shutterstock.com

Fräsaufsatz und Bohrmaschine: Was DIYler vor Gebrauch wissen sollten

Die Bohrmaschine mit Fräsaufsatz kann Leichtmetalle wie Aluminium händeln, sofern sie das nötige Drehmoment erreicht. Etwa 1000 Watt Nennleistung sind dazu nötig. Für gute Ergebnisse sollte die Maschine außerdem mit 1500 Umdrehungen pro Minute laufen. Bei weniger Umdrehungen ist die gefräste Oberfläche nicht genau genug und wirkt unsauber. Die Befestigung der Maschine erhöht die Präzision weiter. Eine Drehbank, ein Bohrständer oder ein Bohrtisch sind adäquate Spannvorrichtungen.

Sicherheit geht vor: Das sollten DIYler nicht vergessen

Beim Fräsen werden — egal, ob eine Fräs- oder eine Bohrmaschine mit Aufsatz verwendet werden — Späne von einem Werkstück abgetrennt. Gerade bei Objekten aus Metall sind diese scharfkantig und bergen ein hohes Verletzungsrisiko. Gleichzeitig dreht sich der Bohrer, was Hitze erzeugt und eine Gefahr für Finger und Hände darstellen kann. DIYler, die ihre ersten Schritte mit dem Fräsen wagen, sollten aufgrund des hohen Verletzungsrisikos ganz besonders auf ihre Sicherheit achten.

Schutzausrüstung

Um die eigene körperliche Unversehrtheit sicherzustellen, sollten Heimwerker beim Einsatz einer Bohrmaschine mit Fräsaufsatz:

  • Geschlossene, am besten eng anliegende Kleidung tragen und längere Ärmel nach innen (niemals nach außen!) umschlagen.
  • Angemessene Kleidung um Schutzschuhe und eine Schutzbrille erweitern. Dies gilt insbesondere bei einer hohen Umdrehungszahl der Bohrmaschine oder spröden Werkstoffen.
  • Unter keinen Umständen Handschuhe tragen. Diese könnten sich im Bohrer verfangen und zu schweren Handverletzungen führen.
  • Längere Haare zusammenbinden oder mit einer Haube bedecken, damit sie sich nicht im Bohrer verfangen können.
  • Schmuck wie Ringe, Armreifen oder längere Ketten ablegen. Auch Uhren bergen ein Verletzungsrisiko und sollten vermieden werden.

Handhabung des Geräts

Auch die falsche Handhabung der Bohrmaschine kann zu Verletzungen führen. Um dies zu vermeiden, sollten DIYler:

  • Ihr Gerät ordnungsgemäß einspannen und während Pausen oder nach dem Ende der Nutzungszeit darauf warten, dass es ausdreht.
  • Einstellungen am Gerät nicht während des Betriebs ändern.
  • Späne vom Werkstück oder der Werkbank nicht mit den Händen, sondern nur mit geeigneten Werkzeugen wie zum Beispiel Pinseln oder Bürsten entfernen.
bohrmaschine
Bondar Illia/shutterstock.com

Feinstaub und Einsatz von Kühlschmierstoffen

Beim Fräsen entsteht Feinstaub, der die Lunge schädigt. Dieser kann durch den Einsatz von Kühlschmierstoffen gemindert werden, die gleichzeitig Werkstück und Maschine schonen. Doch auch diese Stoffe wirken sich bei zu hoher Konzentration in der Luft gesundheitsschädigend aus. Heimwerker tragen deshalb am besten eine filternde Maske und sorgen für ausreichende Luftzirkulation im Anschluss an den Fräsvorgang. Wer häufig Zerspanungstechniken nutzt, sollte eventuell in eine Absaugmaschine investieren.

Metall fräsen mit der Bohrmaschine

Metall ist ein härterer Werkstoff als Holz. Handwerker, die Metall fräsen möchten, sollten deshalb auf eine feste Einspannung achten. Als Aufsatz für die Bohrmaschine wählen DIYler für metallene Werkstücke harte Metallfräsköpfe wie Schaftfräser, Ausbohrkopf oder Messerkopf.

Wer zum ersten Mal fräst, tut dies am besten nicht sofort am Werkstück, sondern arbeitet zuerst an einem Teststück. So lässt sich prüfen, ob die Einstellungen der Bohrmaschine wie die Geschwindigkeit oder die Frästiefe für das gewünschte Ergebnis taugen oder ob nachjustiert werden muss. Gerade bei Metallen ist das Ergebnis, das eine Bohrmaschine mit Fräsaufsatz erreicht, häufig nicht mit dem einer dezidierten Fräsmaschine zu vergleichen. Leicht passiert es, dass hier raue und unebene Stellen zurückbleiben. Diese lassen sich in vielen Fällen mit einem Schleifschwamm oder Ähnlichem nachbessern.

Fazit

Wer das Fräsen ausprobiert oder nur kleinere Arbeiten damit erledigt, für den lohnt die Anschaffung einer Fräsmaschine selten. Kostengünstiger ist ein Set von Fräsköpfen als Aufsatz für die bereits vorhandene Bohrmaschine. Jede Bohrmaschine mit 1000 Watt Nennleistung und mindestens 1500 Umdrehungen pro Minute eignet sich, um Leichtmetalle zu fräsen. So entstehen etwa Nuten und Fugen, dekorative Objekte oder Miniaturen. Wichtig ist, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um die eigene Gesundheit zu schützen.